Die Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion haben im Rahmen ihrer letzten Fraktionssitzung eine inspirierende Gelegenheit genutzt, die Freckenhorster Werkstätten zu besichtigen. Ein herzlicher Empfang erwartete sie durch den Leiter der Werkstätten, Martin Weißenberg, der die Fraktion durch die Arbeit und die Räumlichkeiten der Einrichtung führte. Dabei wurden nicht nur die Konzepte, sondern auch das breitgefächerte Angebot der Freckenhorster Werkstätten vorgestellt. Eine beeindruckende Tour führte die SPD-Fraktion durch verschiedene Arbeitsbereiche, darunter die Tischlerei und Montagehalle. Herr Weißenberg erläuterte, wie die Beschäftigten, je nach Schweregrad ihrer Behinderung, in verschiedenen Tätigkeitsbereichen arbeiten und so eine berufliche Teilhabe mit einer festen Tagesstruktur ermöglicht wird. Aktuell beschäftigen die Freckenhorster Werkstätten 1.461 Menschen mit körperlichen, geistigen und psychischen Behinderungen. Von ihnen haben 1.036 Menschen geistige Behinderungen, 425 Menschen psychische Behinderungen und 211 Menschen Schwerstmehrfachbehinderungen.
Die Palette der Arbeitsbereiche ist beeindruckend und umfasst Kerzenproduktion, Steinarbeiten, Holzarbeiten, Holzverarbeitung, Gummi- und Kunststoffverarbeitung, Druckerei und Papierverarbeitung, Landwirtschaft, Metallverarbeitung und vieles mehr. Insgesamt arbeiten die Werkstätten für etwa 200 Unternehmen. Besonders beeindruckt zeigte sich die SPD-Fraktion von den inklusiven Möglichkeiten zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen auf ihrem Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Externe Beschäftigungen bei der Radstation, der Schulmensa und Garten- und Landschaftspflegearbeiten sind nur einige Beispiele dieser inklusiven Ansätze. Rolf Schürmann, Inklusionsbeauftragter der Stadt Warendorf und Sachkundiger Bürger der SPD-Fraktion, lobte diese inklusiven Möglichkeiten und schlug vor, die Fahrten zu den Einrichtungen auch für Senioren zu öffnen, um die soziale Integration zu fördern.
Im zweiten Teil des Gesprächs wurden die Erweiterungspläne für den Hof Lohmann diskutiert. Martin Weißenberg präsentierte die Pläne, die eine Bebauungsplanänderung erforderlich machen, da eine Erweiterung im Bestand nicht möglich ist. Die Caritas plant auch die Schaffung weiterer Wohnheimplätze, insbesondere für ältere Menschen in der Landwirtschaft, um ihnen ein Wohnen in gewohnter Umgebung zu ermöglichen. Andreas Hornung, Sprecher der SPD-Fraktion im Stadtentwicklungsausschuss, machte die Sorgen der landwirtschaftlichen Anwohnerinnen und Anwohner deutlich. Sie befürchten, dass der Ausbau des Hofes Lohmann ihre eigenen Entwicklungsmöglichkeiten aufgrund von Emissionsschutzanforderungen massiv einschränken könnte. Auch das Thema Grundwasserknappheit bereitet ihnen Sorgen. Die Landwirte betonen jedoch, dass sie gegen einen kleineren Ausbau des Hofes Lohmann auf einer maßvollen Fläche zur primär landwirtschaftlichen Nutzung keine grundlegenden Bedenken haben.
Michael Gierhake, Vorsitzender des Bezirksausschusses Freckenhorst-Hoetmar, betonte das Verständnis der SPD-Fraktion für diese Sorgen und die Notwendigkeit einer Bauleitplanung, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Die Fraktionsvorsitzende, Andrea Kleene-Erke, unterstrich die Bedeutung einer offenen Kommunikation und erklärte, dass sowohl die Caritas als auch die Anwohner aufeinander zugehen müssen, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Abschließend bedankte sich Andrea Kleene-Erke bei den Freckenhorster Werkstätten für den spannenden Einblick und versprach, dass die SPD-Fraktion sich weiterhin für die Belange der Einrichtung einsetzen wird. Die Werkstätten leisten eine wichtige Hilfe und Unterstützung für viele Menschen mit Behinderungen in Warendorf und darüber hinaus.