Fernwärme für die Stadt Warendorf: In greifbarer Nähe?

Die Stadt Warendorf will ihre innerstädtische Wärmeversorgung dekarbonisieren, also, so schnell wie möglich von der Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdgas oder Öl auf kohlenstofffreie und erneuerbare Energiequellen umsteigen. Das dafür angepeilte neue Wärmekonzept ist vielen bereits durch Presseberichte bekannt: Fernwärme soll die klimafreundliche Alternative zum Heizen mit Gas liefern.

Stark in die Vorplanungen involviert ist Ulrich K. Butterschlot, Geschäftsführer der Warendorfer Stadtwerke. Er tauschte sich zu dem Thema mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup aus. Als bau- und kommunalpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion ist Daldrup mit verschiedenen Wärmekonzepten bestens vertraut.
„Unser großer Pluspunkt für Energiegewinnung in Warendorf fließt mitten durch unsere Innenstadt: Die Ems“, erläutert Butterschlot zum Einstieg die Grundidee. Flusswärmepumpen nahe der Ems sollen klimaneutrale Energie liefern. „Dazu wird die Ems angezapft, das Wasser wird an Wärmetauschern vorbeigeleitet und so zur Energiegewinnung genutzt. Im Anschluss wird das Wasser wieder zurück in den Fluss geleitet“, so der Geschäftsführer.

Volle politische Unterstützung

Bernhard Daldrup ist von dem Projekt der Stadt überzeugt: „Nur wenn wir zeitnah anfangen, Energie- und Wärmepotenziale vor Ort zu nutzen, kann die Energiewende gelingen“, so der Bundestagsabgeordnete. Er weist zudem auf die ähnlich wichtige Nutzung von Abwärme und erneuerbaren Energien hin, also der überschüssigen Hitze bei der Energiegewinnung, sowie Wind, PV und Biomasse. „Auch hier gilt: Wir müssen mehr nutzen von dem, was bereits da ist. Windenergie, PV-Anlagen oder Biogasanlagen gibt es in der Region bereits und werden weiter ausgebaut. Abwärmepotenziale, gerade in Kooperation mit Produktionsunternehmen, werden vielerorts noch nicht genügend ausgeschöpft“. Auch hierfür gebe es im Warendorfer Stadtgebiet bereits vielversprechende Perspektiven, versichert Butterschlot. „Die Stadtwerke haben damit bereits einen großen Schritt in Richtung einer kommunalen Wärmeplanung gemacht, die schon bald alle Kommunen in Deutschland in Angriff nehmen müssen“, erläutert Bernhard Daldrup. „Dabei geht es vor allem darum, vorhandene Wärmepotentiale zu erfassen und zu nutzen. Das Konzept, die Ems als wesentliche Energiequelle zu nutzen ist vorbildlich.“

Für Ulrich Butterschlot und die Stadtwerke Warendorf drängt die Zeit: Man wolle so bald wie möglich mit der Umsetzung beginnen, so der Geschäftsführer. Auch, um entsprechende staatliche Fördermöglichkeiten zeitnah nutzen zu können. Hierfür sichert Bernhard Daldrup den Stadtwerken und der Stadt Warendorf seine volle Unterstützung zu: In naher Zukunft ist eine Fortführung der Gespräche in Berlin geplant.