Rathausecho vom 28. Mai 2022 (Michael Gierhake)

Als Bezirksausschussvorsitzender Freckenhorst – Hoetmar ist es mir ein Anliegen, Ihnen auf diesem Wege aktuelle Informationen der SPD-Fraktion mitzuteilen. Seit einigen Wochen gibt es einen Projektarbeitskreis, der sich aus allen Fraktionen des Rates zusammensetzt. Hier wurden alle Projekte, die die Stadt noch abzuarbeiten hat, verschiedenen Prüfkriterien unterworfen. Viele Projekte sind kommunale Pflichtaufgaben und sind somit als gesetzt zu betrachten. Sinn ist es, auf einen abgestimmten Aufgabenkatalog zurückzugreifen, woran die Verwaltung die nächsten Jahre arbeiten kann. Ein Großteil der Projekte bezieht sich auf die Kernstadt. Umso wichtiger ist es uns als SPD, dafür zu sorgen, dass alle Ortsteile eine angemessene Berücksichtigung finden.

 

Bei einer Fraktionssitzung haben wir kürzlich eine Radtour durch Freckenhorst gemacht und uns viele Ortsteil bezogene „Baustellen“ angeschaut. Als Fazit muss gezogen werden, dass eine Ortsumgehung mit Dreiviertelkreis-Lösung viele Probleme beseitigen würde. Aber nach mehr als 50 Jahren Wartezeit ist nichts passiert. Somit ist es an der Zeit, andere Entwicklungsmöglichkeiten anzufassen. Hierzu zählt für die SPD- Fraktion ein ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) für Freckenhorst und eine andere Verkehrsführung. In Verbindung mit dem Programm „zukunftsfähige Innenstädte“ eröffnen sich dann Möglichkeiten, z.B. größere (Bau-)Maßnahmen durchzuführen. Ebenso ist die Steigerung der Aufenthaltsqualität ein wichtiges Anliegen. Hierzu zählt, den Durchgangsverkehr auf dem Marktplatz zu verbannen und eine nutzbare Fläche herzurichten. Durch die gesteigerte Aufenthaltsqualität könnten gastronomische Außenflächen erweitert werden. Auch eine neue Nutzung leerstehender Gebäude ist ein wichtiges Ziel für den Marktplatz und die Durchfahrtsstraßen. Auch hinsichtlich der Wohnbebauung herrscht dringender Handlungsbedarf. Ein weiterer Punkt ist die Dreesstraße. Wir fordern hier eine Einbahnstraßenregelung. Einfahrt nur von der Warendorfer Straße aus; mit mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr. Damit wäre es dann möglich, eine städtebaulich schöne Verbindung zwischen Marktplatz und dem Weberplatz (sog. „Neue Mitte“) herzustellen. Alle bisher aufgeführten Dinge sind m.E. nur mit Mitteln aus dem ISEK und dem Bundesprogramm zukunftsfähige Innenstädte finanzierbar.

 

Neu zu überdenken ist auch der sog. “Pömpelbeschluss“. Seit 1986 wohne ich nun in Freckenhorst und bei allen Veranstaltungen zur Verkehrsführung war dieser ein Totschlagargument. Keiner konnte mir sagen, von wann der Beschluss ist, bzw. kannte dessen genauen Wortlaut. Dieser Beschluss aus dem Jahre 1977 liegt mir nun vor. Das stärkere Verkehrsaufkommen auf der Hoetmarer Straße und die fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten für das Gebiet südlich der Everswinkler Straße haben uns zu der Erkenntnis gebracht, diesen Beschluss durch den jetzigen Rat aufheben zulassen. Bekommt die Everswinkler Straße ihren Anschluss, wie geplant nun bis an den Groneweg bzw. der Hoetmarer Straße, würde dieses eine Reduzierung des Verkehres hier um ca. 25 Prozent zur Folge haben. Zudem kann dann das Gebiet in Gänze überplant werden und bietet mehr Entwicklungspotenzial.

 

Bild: Christopher Braun

Michael Gierhake

Vorsitzender des Bezirksausschusses Freckenhorst-Hoetmar