Die Planung neuer Windkraftanlagen muss deutlich schneller zum Abschluss kommen.

Strom soll sicher, sauber und bezahlbar sein. Die erfolgreiche Gestaltung der Energiewende vereint wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, Ausbau der Erneuerbaren Energien und Klimaschutz. Beschäftigte, Verbraucher und Unternehmen in einem Industrieland brauchen Sicherheit um den Strukturwandel ohne Strukturbrüche hin zu einer klimaverträglichen Energieerzeugung der Zukunft umzusetzen. 

 

In Warendorf wird als stärkste erneuerbare Energiequelle die Windenergie genutzt. Insgesamt speisen zurzeit 25 Windkraftanlagen ihren regenerativ erzeugten Strom (2018 immerhin 54,6 GWh) in das öffentliche Stromnetz ein. 20 Anlagen davon wurden bereits bis 2011 in Betrieb genommen. Obwohl sich in den vergangenen Jahren mehrere Initiativen zur Weiterentwicklung der Windenergie auf dem Warendorfer Stadtgebiet gegründet haben, konnten in den letzten 10 Jahren nur 5 weitere Windkrafträder ans Netz gehen. Eine Initiative ist die 2018 gegründete Windenergie Hoetmar-Freckenhorst GbR, ein Zusammenschluss mehrerer Grundstückseigentümer, die jetzt (aufgrund der 100%igen Impfquote) der SPD-Ratsfraktion in einer Präsenzveranstaltung über den aktuellen Projektstand berichteten.  

 

Josef Debbert, Matthias Finkenbrink und Ludger Overhues zeigten dabei zunächst die bis in das Jahr 2012 zurückreichende Projekthistorie auf. Ludger Overhues betonte, „die Grundstückseigentümer wollen ein mögliches Windenergieprojekt selbst in die Hand nehmen und eine Windenergienutzung nicht Fremden überlassen“, und weiter „von einem Bürgerwindpark profitieren nicht nur die wenigen Grundstückseigentümer sondern viele Bürger, da Kleinanleger statt großer Investoren das notwendige Kapital aufbringen und die Stadt Warendorf, da über Abgaben, Steuern und mögliche freiwillige Leistungen der Anlagenbetreiber dem Haushalt finanzielle Mittel zufließen werden.“ 

 

Im Winter 2018/19 gab es aus der Verwaltung die Zusage, zeitnah die Windenergieplanung aufzunehmen und wurde Ende 2019 durch die positive Nachricht, dass der Planungsauftrag erteilt wird, bekräftigt“, berichtet Matthias Finkenbrink, “doch seitdem herrscht Schweigen im Walde”. „In Warendorf“, so heißt es auf der Homepage der Stadt, „strebt man eine maßvolle und seitens der Stadt gesteuerte Ausschöpfung des auf dem Stadtgebiet Warendorf nutzbaren Windenergiepotenzials an.“ „Doch die Steuerung durch die Stadt darf nicht dazu führen, dass die Umsetzung dieser wichtigen zukunftsorientierten Projekte mehr als erforderlich in die Länge gezogen wird,“ bekräftigten die Anwesenden und fügten hinzu, „dass die aktuelle NRW-Landesregierung, insbesondere durch die Abstandsregeln, es den Kommunen nicht leicht gemacht hat, neue Windenergieanlagen umzusetzen.“ 

 

Andrea Kleene-Erke, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Warendorf, bedankte sich im Anschluss bei den drei Vertretern des Bürgerwindparks für die ausführliche Berichterstattung. In der anschließenden Diskussion waren sich die Fraktionsmitglieder einig, damit zügig mit den Bürgern/Innen offene Fragen diskutiert werden können, müssen die Planungen für neue Windkraftanlagen jetzt schnell zum Abschluss kommen.