SPD fordert mehr Sicherheit für Radfahrende in Einen-Müssingen

Bild: Emil Schoppmann
Bernhard Ossege

„Es ist gut, dass auch die CDU-Ortsunion mehr Sicherheit für Radfahrende in Einen-Müssingen fordert, leider verkennt sie die Situation aber teilweise und die Forderungen gehen nicht weit genug“, stellt SPD-Ratsmitglied Bernhard Ossege fest.

„Franz-Ludwig Blömker hat bereits unmittelbar nach dem tödlichen Unfall vom 11. Juli gegenüber Bürgermeister Linke und dem Landesbetrieb Straßen.NRW eine Reihe von Missständen aufgezeigt und dringend Maßnahmen für mehr Radverkehrssicherheit an der Landesstraße eingefordert. Darin sehen wir uns auch durch eine Eingabe von Frau Karla Thielen aus Müssingen bestätigt, die sich in der vorigen Woche mit einer Reihe von Vorschlägen an den Bezirksausschuss Einen-Müssingen/Milte gewandt hat“, so Ossege weiter.

„Konzepte alleine bringen leider noch keine Verbesserungen“, erklärt Franz-Ludwig Blömker. Der Stellvertretende Landrat verweist auf das Radverkehrskonzept des Kreises Warendorf, das eine durchgehende VELO-Ergänzungsroute entlang der Landesstraße von Müssingen bis Milte vorsieht. „Wir haben uns wiederholt dafür ausgesprochen, dies auch zu realisieren.“ Anders als die CDU-Ortsunion, halten es die SPD-Mitglieder des Bezirksausschusses aber nicht für richtig, an der Ecke L 548/Velsener Straße ein Schild anzubringen, das zum Wechsel von Radfahrenden auf die andere Straßenseite auffordert. „Das vor vielen Jahren von Bürgern angelegte Pättken, das inzwischen wohl verbreitert und mit einer festen Decke versehen wurde, ist als Radweg zu schmal und darf deshalb auch nicht mit einem blauen Verkehrsschild ausgewiesen werden“, erklären die Sozialdemokraten. „Damit würde ein Begegnungsverkehr auf dem schon für einen einseitigen Radverkehr zu schmalen Weg die Regel, was wir aus Sicherheitsgründen ablehnen.“

Franz-Ludwig Blömker Bild: Christopher Braun

Franz-Ludwig Blömker hält hier umfassende Änderungen für notwendig: „Nicht nur für den Radverkehr an der Landesstraße, sondern auch für den querenden Fuß- und Radverkehr von/zur Bartholomäusstraße und Velsener Straße fordern wir erneut auch südlich der Kreuzung eine sichere Mittelinsel. Das ist besonders für den Kindergarten- und Schulweg sowie für ältere Menschen wichtig, die heute oft zusätzlich die Bartholomäusstraße und die Velsener Straße überqueren müssen, wenn sie die Mittelinsel nördlich der Kreuzung benutzen, weil auf der südlichen Seite der Kreuzung eine sichere Querungsstelle fehlt.“ Den Ausbau sicherer Radwege will die SPD mit einem Umbau der Bushaltestellen verbinden, die nach einem von ihr schon 2018 gestellten Antrag barrierefrei werden und genügend Abstellplätze für Fahrräder erhalten sollen.

Fehlende Verkehrsschilder für den Radverkehr beklagt die SPD aber an der Kreuzung der Landesstraße mit Talweg und Streinen Esch, wo es zu dem tödlichen Radfahrunfall gekommen ist. Von Süden kommend fehle hier an der Querungsstelle ein Hinweis darauf, dass zur Weiterfahrt auf dem Radweg in Richtung Landhaus Schulze Osthoff die Mittelinsel benutzt werden soll. Und es fehle auch ein blaues Verkehrsschild am Beginn des Radweges in Richtung Schulze Osthoff, das diesen benutzungspflichtig macht. „Wir wollen nichts zum Verschulden am tödlichen Verkehrsunfall sagen, aber eine deutliche Beschilderung hätte zur Verhinderung beitragen können“, so Ratsmitglied Bernhard Ossege. Auch hier fordert die SPD zudem eine Mittelinsel beidseits der Kreuzung.

Ralf Wallendorf Bild: Christopher Braun

Die Forderung der CDU-Ortsunion nach eindeutigen und geeigneten Straßenmarkierungen und Beschilderungen am Ende des aus Einen kommenden Radweges am Ortseingang Müssingen hinterfragt die SPD. „Es gibt eindeutige Schilder, dass der Radweg auf der östlichen Straßenseite in Höhe der Mittelinsel endet und direkt gegenüber der Mittelinsel der rot eingefärbte Radfahrstreifen auf der westlichen Straßenseite benutzungspflichtig ist“, erklärt SPD-Ratskandidat Ralf Wallendorf. „Es sind vielleicht auch weniger ortsunkundige Radfahrende, sondern vielmehr Ortsansässige, die verkehrswidrig auf dem Bürgersteig bzw. in falscher Richtung auf dem schmalen Radfahrstreifen weiter bis zum Bäckerladen oder zur Sparkasse/Volksbank fahren, weil sie für etwa 100 Meter nicht zweimal die Landesstraße queren wollen, zumal es beim Bäckerladen dann keine sichere Querungsstelle gibt“. Anders als die Forderung der CDU nach nur geeigneten Markierungen und Beschilderungen, fordert der parteilose Ratskandidat deshalb mit der SPD auch hier einen Straßenumbau, mit dem der Radweg auf der östlichen Seite der Landesstraße bis zur Drenbrüggenstraße fortgeführt, eine weitere Mittelinsel in Höhe des Bäckerladens geschaffen wird und zugleich die Bushaltestelle auch barrierefrei gemacht wird.

„Als dringend habe ich gegenüber Bürgermeister und Landesbetrieb Straßen.NRW erneut auch die Erneuerung der Roteinfärbung der Radfahrstreifen in Müssingen gefordert“, erklärt Franz-Ludwig Blömker. „Ich weiß gar nicht, wie oft wir diese über mehrere Jahre immer wieder erneuerte Forderung noch wiederholen müssen“, zeigt sich Blömker verärgert. „Ich bin als Erster Beigeordneter auch selbst Baudezernent und viele Jahre für Verkehrssicherheit zuständig gewesen und weiß sehr wohl, dass man als Stadtverwaltung da mehr drängen muss, aber auch mehr erreichen kann. Auch dafür, dass das inzwischen ja sogar absolute Halteverbot auf Radfahrstreifen besser eingehalten wird.“

Eine wichtige Forderung übernimmt die SPD aus der Bürgereingabe von Frau Karla Thielen an den Bezirksausschuss. Diese betrifft den Beginn des Radfahrstreifens von der B 64 und der dortigen Bushaltestelle kommend. „Bei der Radtour mit Bürgermeisterkandidat Peter Horstmann hat Frau Thielen uns am letzten Freitag überzeugend vor Augen geführt, dass hier ein unnötiges Sturzrisiko besteht. Statt einer ganz kurzen Anhebung des Höhenniveaus des schmalen Radfahrstreifens auf Bürgersteigniveau hätte man besser den vom Alten Münsterweg kommenden Bürgersteig absenken sollen, dann bestünde dort heute kein solches Unfallrisiko“, begründet Franz-Ludwig Blömker die Forderung nach einem Umbau auch an der Stelle, zumal oft mehrere Radfahrende in Gruppen unterwegs sind und nur Vorausfahrende rechtzeitig die Gefahr erkennen könnten.

SPD Ortsverein Warendorf/Einen-Müssingen

v. l. n. r.: Karsten Gruhn, Ralf Wallendorf, Christa Pigulla, Franz-Ludwig Blömker Bild: Christopher Braun