Bernhard Daldrup und Dennis Kocker im Gespräch mit Vertretern des AK Emsinsel und weiteren Vereinen

„Die Förderungsmöglichkeiten für die Emsinsel gehen deutlich über die singuläre Förderung im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie hinaus“, so fasste Bernhard Daldrup, hiesiger SPD Bundestagsabgeordnete das sehr interessante Gespräch mit Vertretern von AK Emsinsel, Heimatverein, BUND, Nabu, Kneipp Verein,  Altstadtfreunden und ehemaligen Brinkhäusern in den Räumlichkeiten des Kneipp Vereins zusammen und zeigte weitere interessante Fördermöglichkeiten auf. Der AK Emsinsel hatte den hiesigen Bundestagsabgeordneten eingeladen, um sich über weitere städtebauliche Förderkulissen des Bundes insbesondere dem „Masterplan Stadtnatur“, einem Kabinettsbeschluss vom Juni 2019, als „Maßnahmenprogramm der Bundesregierung für eine lebendige Stadt“ zu informieren

Neben Bernhard Daldrup und den oben aufgeführten Vereinen nahmen Dennis Kocker, gemeinsamer Landratskandidat von SPD, B90/ Die Grünen und Linken, der stellv. Landrat Franz-Ludwig Blömker, die SPD Fraktionsvorsitzende Andrea Kleene-Erke und weitere SPD Fraktionskollegen teil.

Alfred Kiel vom AK Eminsel erläuterte zu Beginn die Position der AKs. Viele Bürger seien der Meinung, dass die Jahrhundertchance genutzt werden solle, den Pfropf in der Emsaue zu beseitigen und das Grundstück, direkt an der Ems gelegen, am Eingang der Altstadt, jetzt für die Bürger mit sichtbaren Parkstrukturen wieder zugänglich zu machen. Dies bedeute insbesondere, kein Wohnungsneubau, Erhalt der denkmalgeschützten und als erhaltenswert eingestuften historischen Gebäude als Erinnerungskultur und Erhalt zahlreicher Bäume für das Stadtklima. Der AK, so Kiel weiter, sei dabei aufgeschlossen für Investitionen, die allen Bürgern nutzen würden. Ergänzend stellte Karl-Josef Ludorf die Position der alten Brinkhäuser vor, hier ein Stück Textilgeschichte aufzuzeigen. Einig zeigte man sich mit der SPD Fration vor Ort in der Kritik des bisherigen Werkstattverfahrens. Die SPD Fraktionsvorsitzende Kleene-Erke stellte ihrerseits die Position der SPD Fraktion vor Ort da. Wichtig sei es für die SPD Fraktion, dass alle Lösungen angemessen zu keiner weiteren Flächenversiegelung für die Insel (Industriebrache inkl. angrenzendes Privatgelände) führen. SPD seitig könnte man sich, eine Kombination von Bebauung und Grün im hinteren Teil des denkmalgeschützten Bereichs ohne weitere Flächenversiegelung vorstellen. Dies würde der Variante 1 mit der geringsten Bebauungsdichte sehr nahe kommen. Ideen könnten zum Beispiel ein Stadtplatz mit Zugang zum Wasser, kleinteiliger Strukturierung und hoher Aufenthaltsqualität sowie Nutzungsangebote für alle Zielgruppen und Sitzplätze sein. Auch Gastronomie, ein Jugend- Hostel/Hotel, gut integriert in die Umgebung, könnte sich die SPD Fraktion vorstellen und sehe sich hier nicht weit außeinander von den Positionen des AKs. Wohnen mit einer übersichtlichen Anzahl Wohnungen, freifinanziert und sozial gebunden in Verbindung mit dem denkmalgeschützten Bereich, Einbeziehung von Elementen der Textilgeschichte.

 

Viel diskutiert wurde über die jetzt anstehende Entscheidung und den Antrag der verschiedenen Vereine, doch die Variante 2 (Emdurchstich über die Emsinsel) statt der in 2016 beschlossenen Variante 5 (Durchstich auf Höhe des 8. Meridians) durchzuführen, dem aber angesichts des bereits erreichten Planungsstandes und der derzeitigen Mehrheitsverhältnisse SPD seitig vor Ort eher wenig Chancen eingeräumt werden.

Bernhard Daldrup machte deutlich, dass er sich nicht in die Willensbildung vor Ort einmischen könne und wolle, dass er es aber schon verwunderlich fände, dass bei der Finanzierung aussschließlich auf die Wasserrahmenlinie geschaut und nicht auf die Finanzierungsmöglichkeiten aus der Städtebauförderung, der Altlastenbeseitigung und Naturschutz geschaut werde. Auch der neue Masterplan Stadtnatur biete durchaus Chancen, so Daldrups Einschätzung, auch nach einem Gespräch mit der Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Es gibt sehr viele verschiedene Fördertöpfe, die genutzt werden können“, so die ergänzende Einschätzung von  Dennis Kocker auch aus seiner früheren Position bei der Wohnungsbaugenossenschaft Hamm. „ Und eins ist sicher“, so Kocker weiter, „Sie sind zwar nicht der Eigentümer der Fläche, abe sie haben das Planungsrecht“. Zunächst müsse allerdings die Stadt, so waren sich alle einig, aufzeigen, was sie möchte, d.h. eine Warendorfer Position müsse endlich gefunden werden.

Abschließend konnten sich die Teilnehmer bei einer Begehung ein Bild vor Ort über die Gegebenheiten machen.