„Es ist uns wichtig, im Austausch zu bleiben. Auch wenn wir in unseren Positionen nicht immer einer Meinung sind, so gibt es doch in vielen Teilen eine große Übereinstimmung über unsere Ideen für die Nachfolgenutzung der Emsinsel“, so fasste die Fraktionsvorsitzende Andrea Kleene-Erke den Besuch von Alfred Kiel und Sigfrid Krebse und den Mitstreitern des AK Neue Emsinsel in einer der letzten Fraktionssitzungen der SPD-Fraktion zusammen und bedankte sich für die lebhafte Diskussion.
Alfred Kiel erläuterte noch einmal die Position des AK Emsinsel und bekräftige seine Kritik am aktuellen Werkstattverfahren. Dieses sei keinesfalls neutral, sondern vertrete in erster Linie die Interessen des Investors. Die drei vorgestellten Varianten – alle mit Wohnbebauung – spiegelten nicht die Ergebnisse der Vorgespräche und erst Recht der Bürgerbefragung wieder. Eine vierte Variante, die den seit Jahren vom Arbeitskreis geforderten Verzicht auf Wohnbebauung aufgegriffen hätte, fehle komplett, so Kiel weiter. Stattdessen fordere der Arbeitskreis weiterhin eine „Emsinsel für alle“ als Erweiterung des Emsseeparks und fühle sich hier durch den Zuspruch der Bevölkerung gestärkt. Auch warb Sigfrid Krebse für die u.a. seitens des Heimatvereins, der Altstadtfreunde und des AKs vorgeschlagene Lösung, die neue Ems in der „Variante 2“ über die Brinkhaus-Brache zum Emssee zu führen.
Andrea Kleene-Erke konnte sich der Kritik am Werkstattverfahren, wie auch schon in der Ratssitzung geäußert, nur anschließen, warb aber trotzdem dafür, auch bei aller berechtigten Kritik am Verfahren, in die Zukunft zu schauen und machte noch einmal die Positionen der SPD-Fraktion klar. Wichtig sei es für die SPD-Fraktion, dass alle Lösungen zu keiner weiteren Flächenversiegelung für die Insel (Industriebrache inkl. angrenzendes Privatgelände) führen dürften. SPD-seitig könnte man sich eine Kombination von Bebauung, die aber keine weitere Flächenversiegelung zur Folge haben solle, und Grün vorstellen. Ideen könnten zum Beispiel ein Stadtplatz mit Zugang zum Wasser, kleinteiliger Strukturierung und hoher Aufenthaltsqualität sowie Nutzungsangebote für alle Zielgruppen und Sitzplätze sein. Auch Gastronomie, ein Jugend-Hostel/Hotel, gut integriert in die Umgebung des denkmalgeschützten Bereichs, könnte sich die SPD Fraktion vorstellen. Wohnen mit einer übersichtlichen Anzahl Wohnungen, neben freifinanzierten auch Sozialer Wohnungsbau in maßvollen Gebäuden, fände ebenso die Zustimmung der SPD wie die Einbeziehung von Elementen der Textilgeschichte. In diesem Sinne ginge es jetzt darum, die 33 gestellten Fragen aus dem letzten Werkstatt-Termin zu beantworten und aktiv den weiteren Prozess zu begleiten.
Franz-Ludwig Blömker, sachkundiger Bürger der SPD-Fraktion und selbst Mitglied des AK Emsinsel regte an, in der noch zu erarbeitenden „Warendorfer Position“ klar und verlässlich festzulegen, dass kein städtischer Grundbesitz aus dem Emsseepark in das Verfahren für die Nachnutzung der Industriebrache Brinkhaus eingebracht werde. „Wenn wir definitiv festlegen, dass wir nicht über das Betriebsgelände hinausgehen, bleibt mehr Baumbestand ungefährdet und es bleibt kein Raum für Spekulationen, Teile des Emsseeparks könnten im Zuge der Nachnutzung der Industriebrache oder des Emsumbaus zum Profit Einzelner werden“, so Blömker.
Zum Schluss bedankte sich die Fraktionsvorsitzende Andrea Kleene-Erke bei den Mitstreitern des AK Emsinsel und versprach, dass der AK Emsinsel weiterhin ein Gehör bei der SPD-Fraktion finde und die Fraktion gerne im intensiven Austausch bleibe, um gemeinsam an einer guten Lösung für die Emsinsel zu arbeiten.
Sie regte auch an, nicht nur auf eine Rücknahme des damaligen Beschlusses des Durchstichs zu setzen, sondern sich aktiv am weiteren Verfahren zu beteiligen. „Eine Rücknahme des damaligen Ratsbeschlusses könnte sich als schwierig herausstellen“, so Kleene-Erke abschließend.
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