Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Sie haben auf der Mitgliederversammlung der Freckenhorster CDU in Ihrem Bericht zu aktuellen kommunalpolitischen Themen u. a. die „absurde Diskussion“ über die Schließung des Freckenhorster Lehrschwimmbades kritisiert, die ihrer Ansicht nach das Ziel hatte, den „Bürgermeister und die CDU massivst zu beschädigen.“ Martin Richter, Vorsitzender der CDU Ortsunion Freckenhorst hat in seinem Leserbrief als Replik auf den Leserbrief von Dieter Mevert ihre Äußerungen als Analyse der politischen Willensbildung im Zusammenhang mit der Schließung des LSB bewertet und sie als „zulässig und legitim“ und als Recht eines jeden Bürgers charakterisiert. Dem widersprechen wir ausdrücklich nicht. Aber wenn Sie in ihrer Funktion als Bürgermeister auf einer Mitgliederversammlung der CDU solche Bewertungen vornehmen, handeln sie nicht nur als „freier Bürger“, sondern in erster Linie als Bürgermeister der Stadt Warendorf, der dem Wohl aller Bürgerinnen und Bürger verpflichtet ist. Daher drängen sich die folgenden Fragen auf, um deren Beantwortung wir sie bitten.
- Wer genau hat das Thema LSB ihrer Ansicht nach mit der ausschließlichen Absicht so instrumentalisiert, Sie als Bürgermeister und die CDU massivst zu beschädigen? Nennen Sie bitte „Ross und Reiter“.
- Worin genau bestehen die Beschädigungen, die Sie für sich und die CDU sehen?
- Soll diese bisher in der Öffentlichkeit unbekannte Bewertungskategorie „Beschädigt den Bürgermeister und die CDU massivst“ demnächst bei allen politischen Themen in der Stadt Warendorf angewendet werden?
- Stimmen Sie der Einschätzung von Martin Richter, CDU Ortsunion Freckenhorst, zu, dass die Reaktion von Dieter Mevert in seinem Leserbrief auf Ihre Äußerungen „unangemessen und ehrverletzend“ ist und die „Grenzen des Anstandes“ überschreitet. Welche eigene Meinung haben Sie dazu?
Solange diese Fragen nicht offen und ehrlich beantwortet werden, werden sich viele Freckenhorsterinnen und Freckenhorster, die sich sehr engagiert für IHR Bad eingesetzt haben verwundert die Augen reiben und denken „Geht’s noch!“
Hier werden Hunderte von Bürgerinnen und Bürger, darunter auch CDU Mitglieder und CDU-Wähler in ihrem Engagement für das LSB auf die Beurteilung geschrumpft (frei übersetzt) „Machen die nur, um mich und die CDU massivst zu beschädigen.
Besonders Dieter Mevert und seine vielen Mitstreiterinnen und Mitstreiter im Vorstand des aufgelösten Vereins PRO BAD fühlen sich gedemütigt und gekränkt. Wir als SPD-Fraktion können gut nachvollziehen, wenn Dieter Mevert das in seinem Leserbrief als Nachtreten und stillos empfindet. Auch die Aussagen in dem Leserbrief von Martin Richter sind wenig geeignet, alle Bürgerinnen und Bürger zu einem Dialog einzuladen, der offen für unterschiedlichste Positionen und bunt wie das Leben in Warendorf ist.
Wir freuen uns auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Andrea Kleene-Erke
Vorsitzende der SPD-Fraktion